Ein parametrisierbares Modell zur Darstellung von Linien
Liniengraphiken spielen vor allem bei der Erstellung von Illustrationen eine
große Rolle. Durch den gezielten Einsatz verschieden gestalteter Linien
lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen.
Eine Reihe von Autoren haben sich bereits mit der Darstellung von Linien
beschäftigt. Besonders erwähnenswert scheinen hierbei die folgenden
Arbeiten:
S. Strassman (1986) beschreibt die Simulation von Pinselstrichen, um
Darstellungen zu erzielen, die gemalten Bildern ähneln.
A. Finkelstein und D. Salesin (1994) nutzen Multiresolutions--Techniken,
die flexible Darstellungen einer Kurve erlauben. Die Ausprägung
einer Kurve wird hier durch einen Pfad und überlagende Details
bestimmt.
J. Schumann (1992) führt Linienstile ein, die linearen
Liniensegmenten ein skizzenhaftes, handgezeichnetes Aussehen verleihen.
Im Rahmen der Diplomarbeit sollen die oben genannten Ansätze
zusammengeführt und erweitert werden. Es soll ein Modell für
Linienzüge erarbeitet werden, das für den Großteil der in der
Computergraphik genutzten Kurven eine differenzierte Darstellung erlaubt.
Diese zu entwickelnde Modell sollte folgenden Anforderungen genügen:
Die Darstellung von Spline--Kurven soll gewährleistet werden.
Das Modell soll umfangreich parametrisierbar sein.
Geeignete Vorbelegungen der Parameter (Default--Werte) sollen eine
bequeme Anwendung ermöglichen.
ähnlich den Schriftarten mit ihren verschiedenen Schnitten sollen
verschiedene Ausprägungen einer Liniendarstellung in Familien
organisiert werden. Die verschiedenen Ausprägungen einer Familie
sollen eine differenzierte Darstellung von etwa Konturlinien,
Schraffurlinien, etc. ermöglichen.
Die Ausgabe der Linien erfolgt vektororientiert, also beispielsweise
durch Angabe von zu füllenden Polygonzügen.
Die Implementierung der Arbeit erfolgt in Smalltalk (VisualWorks 2.5), um
eine Eingliederung in laufende Forschungsarbeiten am ISG zu ermöglichen.